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Markt

Credit Suisse gerettet – atmen die Märkte jetzt durch?

Die Nachricht des Wochenendes war selbstverständlich die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS. Wohl auf starken Druck der schweizerischen Regierung erhöhte die UBS ihre Übernahmeofferte letztendlich auf 3 Mrd. CHF. Dazu gibt die Schweizer Nationalbank noch einmal eine Liquiditätszusage von 100 Mrd. CHF und zusätzlich eine Verlustübernahme von bis zu 9 Mrd. CHF.

Wird jetzt alles wieder gut?

Auch der vergangene Freitag hatte es noch einmal in sich. Zahlreiche Konjunkturdaten sowie der Große Verfallstag sorgten für einen turbulenten Wochenausklang.

Aktien und Anleiherenditen fielen am Freitag und bildeten den Abschluss einer turbulenten Woche, in der die Befürchtung zunahm, dass die Turbulenzen im Bankensektor die Weltwirtschaft in eine Rezession stürzen könnten. Die Anleger zogen sich aus ihren Positionen in First Republic Bank und anderen regionalen Bankaktien zurück. Dies bedeutete eine Abkehr von der Erleichterung am Donnerstag, als eine Gruppe von Banken als Zeichen des Vertrauens in das Bankensystem Einlagen in Höhe von 30 Mrd. USD zugesagt hatte.

Trotz des Rückgangs legte der S&P 500 im Wochenverlauf um 1,4 % zu, und der Nasdaq Composite stieg um 4,4 %, da die Anleger im Vorfeld der nächste Woche stattfindenden Sitzung der US-Notenbank auf Technologieunternehmen setzten. Der Dow-Jones-Durchschnitt lag am Freitag mit einem Minus von 0,15 % leicht im Minus.

Trotz der eigentlich positiven Gesamtwoche: Ich fühle mit Ihnen – und bin genau so genervt von den aktuell (jedenfalls gefühlt) permanent roten Tagen mit teils heftigen Kursverlusten insbesondere bei einigen Einzelwerten.

Die Edelmetalle, allen voran Gold glänzte allerdings in der vergangenen Woche, wie in Krisensituationen eigentlich auch erwartet, weiter.

Ein schöner Anstieg um 54,72$ auf 1.976,13$ – damit steht im Freitagshandel der größte Wochengewinn seit drei Jahren zu Buche. Ein Überschreiten der 2.000 USD Marke im Wochenverlauf sowie danach ein Angriff auf die Doppeltopformation bei 2.070 USD sind durchaus im Bereich des Möglichen.

In diesem Umfeld waren die Branchengrößen dabei unter den größten Gewinnern:

Newmont (NEM) +5.2%, Barrick Gold (GOLD) +4.1%, Kinross Gold (KGC) +7.8%, Agnico Eagle Mines (AEM) +5.5%, Franco Nevada (FNV) +4.9%, Royal Gold (RGLD) +4.5%, Iamgold (IAG) +5.5%, Eldorado Gold (EGO) +4.7%, Yamana Gold (AUY) +5.8%, Endeavour Silver (EXK) +6.5%, First Majestic Silver (AG) +5.8%, Fortuna Silver Mines (FSM) +7.1%, Silvercorp Metals (SVM) +7.2%, Coeur Mining (CDE) +5.5%, Pan American Silver (PAAS) +6.8%

Das Ganze wohl vor dem Hintergrund, dass einige Investoren befürchten, über das Wochenende könnten weitere Hiobsbotschaften aus dem US-Bankensektor veröffentlicht werden.

Ich muss gestehen: Obwohl ich bis vor einiger Zeit ausschließlich Einzelaktien in meinem Depot hatte, haben mich die oft unerwartet gekommenen Kurseinbrüche auch bei früheren „Standardwerten“ in den letzten zwei Jahren auch zum Umdenken bewegt. Das Ganze ist wohl auch meinem zunehmenden Alter geschuldet. Mein Fokus hat sich dabei etwas verschoben – weg von den meist mit extrem hohem Risiko verbundenen „Multibagger-Chancen“ (die sich dann oftmals nach einem kurzen Feuerwerk doch als Rohrkrepierer entpuppen und danach ein Leben als Depotleiche fristen) hin zu Cash-Flow produzierenden Investitionen. Nicht ausschließlich, aber zunehmend. Natürlich bin ich auch weiterhin bei der ein oder anderen spannenden spekulativen Aktie mit dabei – allerdings nur mit einer im Vergleich zur Depotgröße für mich angemessenen Position, die ich im Zweifel auch komfortabel aussitzen oder auch mal einen Totalverlust verkraften kann. Aber seien wir einmal ehrlich: Gerade diese potentiellen Vervielfacher-Aktien sind ja genau das Salz in der Suppe, oder?

No Risk – No Fun wie der Volksmund so schön formuliert…

Jedenfalls tätige ich aktuell auf dem ermäßigten Niveau vermehrt Anlagen in breiter gestreute ETFs.

Meine Käufe, Verkäufe, Optionspositionen und vereinnahmte Dividenden finden Sie jeweils weiter unten in meinen Artikeln unter „Handelsrückblick“.

Dabei kaufe ich meist marktbreit aufgestellt und regional diversifiziert. Spezielle Themen- oder Branchen-ETFs menge ich dann situativ bei, allerdings NICHT in aktuell durchs Dorf getriebenen Boombranchen wie Wasserstoff oder Krypto. Und ich kann hier meinem Gefühl nach vergleichsweise beruhigt auch bei Kursverlusten weiter einkaufen und meinen Einstandskurs damit an schlechten Tagen sukzessive verbilligen, denn ein S&P 500 oder Nasdaq 100 Index gehen halt nicht bankrott. Was man – wie gerade wieder einige US-Banken bewiesen haben – bei Einzelwerten nun mal nicht der Fall ist.

Dazu dann noch ausgewählte Dividendenzahler und Stillhaltergeschäfte gepaart mit einigen wenigen High-Risk-High-Return Chancen mit aus meiner Sicht gutem Chance-Risiko-Profil. Gerade bei diesen –  nennen wir sie mal „Zockerwerten“ – ist allerdings ein gutes Risikomanagement gefragt und eine Begrenzung der eigenen Gier. Erziele Profite sind erst dann real, wenn man den Gewinn auch wirklich mitgenommen hat, sprich: die entsprechende Aktie wieder verkauft hat.

In der kommenden Woche dürften sich die Anleger vor dem Hintergrund der anhaltenden Unsicherheit im US-Bankensektor wohl zumindest bis zur Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch eher zurückhalten. Bislang geht man davon aus, dass die Probleme dieser Geldhäuser eher unternehmensspezifisch und nicht systemisch bedingt sind.

Schau’n wir mal…

Ticker

+++ US-Banken +++

Im US-Bankensektor kommt es innerhalb weniger Tage zu einer weiteren Rettungsaktion: Die größten Banken des Landes haben sich darauf geeinigt, rund 30 Mrd. USD bei der in Schwierigkeiten geratenen First Republic Bank (FRC) einzuzahlen. Die großen Banken – darunter JPMorgan (JPM), Bank of America (BAC), Citi (C) und Wells Fargo (WFC) – werden jeweils 5 Mrd. USD an Einlagen beisteuern. Goldman Sachs (GS) und Morgan Stanley (MS) werden jeweils 2,5 Mrd. USD bereitstellen. PNC Financial (PNC), BNY Mellon (BK), Truist (TFC), U.S. Bancorp (USB) und State Street (STT) werden jeweils 1 Mrd. $ beisteuern.

Während die Anleger die Nachricht zunächst bejubelten, schlug die Aktie von First Republic einen anderen Kurs ein, nachdem der Kreditgeber bekannt gab, dass er seine Dividende aussetzen wird.

+++ US-Zinsen +++

Die Markterwartungen haben sich stark in Richtung einer Zinserhöhung um 25 Basispunkte durch die Federal Reserve auf ihrer geldpolitischen Sitzung nächste Woche verschoben. Diese Verschiebung wurde durch die jüngsten Turbulenzen im Finanzsektor und die gestrige Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), die Zinsen um 50 Basispunkte zu erhöhen, ausgelöst. Der Schritt der EZB fiel in eine Zeit, in der die Zentralbanken auf beiden Seiten des Atlantiks aufgefordert wurden, angesichts der Bankenkrise die Straffung der Geldpolitik zurückzunehmen. Vor der Veröffentlichung der EZB-Entscheidung rechneten die Märkte laut CME FedWatch Tool mit einer Wahrscheinlichkeit von 56,8 % für eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte durch die Fed in der nächsten Woche. Die Wahrscheinlichkeit, dass keine Anhebung erfolgt, lag bei 43,2 %. Heute lag die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung um 25 Basispunkte bei 79 %, während 21 % keine Anhebung erwarteten. „Das größere Problem des Schutzes des Bankensystems und der Wirtschaft steht im Mittelpunkt. Die Fed wird eine Feinabstimmung zwischen Inflationsbekämpfung und übermäßiger Straffung vornehmen müssen“.

+++ Credit Suisse +++

Nachdem UBS Group (NYSE:UBS) und Credit Suisse (NYSE:CS) vor dem Wochenende eine Zwangsfusion der Banken abgelehnt hatten, gab es am Sonntagabend nun doch den rettenden Deal:

Wohl auf starken Druck der schweizerischen Regierung erhöhte die UBS ihre Übernahmeofferte letztendlich auf 3 Mrd. CHF in Aktien der UBS. Dazu gibt die Schweizer Nationalbank noch einmal eine Liquiditätszusage von 100 Mrd. CHF und zusätzlich eine Verlustübernahme von bis zu 9 Mrd. CHF.

Hot-Stock-Radar

+++ York Harbour Metals +++ Am Freitag wurde wie von mir erwartet die Marke von 0,50 C$ überschritten und die Aktie schloss in Kanada bei 0,53 C$ – das Ganze auch noch in einem fallenden Marktumfeld +++ Ich baue jetzt darauf, dass bei einem Dreh der allgemeinen Marktstimmung auch die York-Aktie weiter überproportional mitsteigt +++ Das 52-Wochen-Hoch bei 1,49 C$ gibt jedenfalls noch genug Luft nach oben +++ York Harbour Metals Inc. (TSXV: YORK │ WKN: A3DEPV │ ISIN: CA9866411080) +++

Handelsrückblick für Freitag, 17. März 2023

Keine ausgeführten Kauf- oder Verkaufsorders

Verfall O 17MAR23 50 Short Put mit finaler Vereinnahmung der Optionsprämie von umgerechnet 160,00 US$

Dividendeneinnahmen: 276,00 US$

Terminvorschau

22.03.2023, 19:00 Uhr (MEZ)
Leitzinsentscheidung der US-Federal Reserve Bank (Fed)

22.03.2023, 19:30 Uhr (MEZ)
Pressekonferenz des Fed-Chefs Jerome Powell zur Leitzinsentscheidung

23.03.2023, 13:00 Uhr (MEZ)
Leitzinsentscheidung der Bank of England (BOE)

23.03.2023, 15:00 Uhr (MEZ)
Veröffentlichung der Anzahl von Verkäufen neuer Immobilien in den USA im Monat Februar

24.03.2023, 13:30 Uhr (MEZ)
Veröffentlichung der Auftragseingänge für langlebige Güter in den USA im Monat Februar

Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches Händchen und das notwendige Quäntchen Glück bei Ihren Investmententscheidungen!

Ihr

Michael Adams - Chefredakteur - Stock-Telegraph.com

Redaktionsschluss: Montag, 20. März 2023 – 08:15 Uhr MEZ


Quellenangaben & Credits

Bloomberg
Reuters
Financial Times
Handelsblatt
Seeking Alpha
Börse Frankfurt
IRW Press
N-TV
Sedar
Wallstreet Online
Stockwatch
Stockhouse
York Harbour Metals Inc.
Image by Gerd Altmann from Pixabay


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Darüber hinaus halten die Star Finance GmbH, die Star IR GmbH und/oder Michael Adams diverse Sammelanlagen wie Fondszertifikate, Closed End Funds, Exchange Traded Funds und ähnliche Wertpapiergattungen. Diese Sammelanlagen, deren genaue Zusammensetzung uns nicht detailliert bekannt ist, können unter Umständen auch Wertpapiere enthalten, die in den von uns veröffentlichten Artikeln besprochen werden. Hierdurch entstünde dann ein indirekter Interessenkonflikt.

In obigem Artikel sind zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung folgende konkrete und vorliegende Interessenkonflikte gemäß Katalog gegeben:

York Harbour Metals Inc.: 2, 5, 6

Den Katalog zur Offenlegung eindeutiger & konkret vorliegender Interessenskonflikte finden Sie unter: https://stock-telegraph.com/rechtlichehinweise/#Interessenkonflikt

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