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Markt

Risse im Finanzsystem? Folgen weitere Dominosteine?

Die Börse hat am Donnerstag eine beeindruckende Erholung vom Kursrutsch am Vortag gezeigt. Dazu trugen Nachrichten zur Stabilisierung der angeschlagenen Großbank Credit Suisse bei, während die erwartungsgemäße Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank vom Markt neutral aufgenommen.

Das Tempo der Zinserhöhungen der US-Notenbank – das schnellste seit den 1980er Jahren – hat „Risse im Finanzsystem offengelegt“, so Laurence Fink, Chairman und CEO von BlackRock (NYSE:BLK), in seinem jährlichen Brief an die Investoren.

Außerdem rechnet er damit, dass die Inflation noch jahrelang bei 3,5 % bis 4,0 % liegen wird, da die Gegenleistung für widerstandsfähigere und sicherere Lieferketten zur Stärkung der nationalen Sicherheit wahrscheinlich in höheren Preisen bestehen wird.

Die Insolvenzen der Silicon Valley Bank und der Signature Bank waren der erste Dominostein, der infolge der jahrelangen lockeren Geldpolitik gefallen ist, sagte er. Das Missverhältnis zwischen Aktiva und Passiva könnte der zweite Dominostein sein, der fällt, meint er.

„Wir wissen noch nicht, ob die Folgen des leichten Geldes und der regulatorischen Änderungen den gesamten regionalen Bankensektor der USA erfassen werden (ähnlich wie bei der S&L-Krise) und ob es zu weiteren Beschlagnahmungen und Schließungen kommen wird“, schrieb Fink.

Fink hält es für wahrscheinlich, dass einige Banken ihre Kreditvergabe zurückfahren müssen, um ihre Bilanzen zu stützen. „Und wir werden wahrscheinlich strengere Kapitalstandards für Banken sehen“.

Die Kapitalmärkte könnten an Bedeutung gewinnen, wenn die Banken bei der Kreditvergabe vorsichtiger werden, so Fink.

Zusätzlich zu den Inkongruenzen zwischen Aktiva und Passiva bei einigen Banken könnten auch Liquiditätsinkongruenzen ein Problem darstellen. „Jahrelang niedrige Zinssätze haben dazu geführt, dass einige Eigentümer von Vermögenswerten ihr Engagement in illiquiden Anlagen erhöht haben, indem sie geringere Liquidität gegen höhere Erträge eingetauscht haben. Jetzt besteht das Risiko einer Liquiditätsinkongruenz für diese Vermögenseigentümer, die über fremdfinanzierte Portfolios verfügen.

Was die Weltwirtschaft betrifft, so hat der Einmarsch Russlands in die Ukraine zu Verschiebungen in der Globalisierung geführt und die Bedeutung der nationalen und wirtschaftlichen Sicherheit unterstrichen, während die Pandemie die Lieferketten neu gestaltet hat.

„Dieser Zielkonflikt zwischen Preis und Sicherheit ist einer der Gründe, warum ich glaube, dass die Inflation anhalten wird und es für die Zentralbanker schwieriger sein wird, sie langfristig zu zähmen. Infolgedessen glaube ich, dass die Inflation in den nächsten Jahren eher bei 3,5 oder 4 % liegen wird“, schrieb Fink.

Steigende Ansteckungsgefahren im Bankensystem und sinkende Einzelhandelsausgaben, wie sie im Februarbericht über die Einzelhandelsumsätze zum Ausdruck kamen, könnten nach Ansicht von Jeffrey Roach, Chefvolkswirt von LPL, ein Problem darstellen.

Er sieht die Voraussetzungen für eine drohende Rezession. „Die Entwicklung der Verbraucherausgaben hat sich im Februar abgeschwächt, und angesichts der schwankenden kurzfristigen Kreditkosten könnte die Wirtschaft bald in eine Rezession abgleiten“, so Roach.

Auch andere prominente Investoren wie Bill Ackman erwarten noch weitere Bankpleiten in den kommenden Jahren.

Das Basisszenario des Ökonomen sieht eine Zinserhöhung der Fed in der nächsten Woche vor, aber es gibt auch Vermutungen, dass die Turbulenzen bei den kurzfristigen Dollarkrediten die Fed zum Innehalten zwingen könnten.


Ticker

+++ Heute „Großer Verfalltag“ an den Börsen +++

Sowohl in den USA als auch in Deutschland steht heute der Verfall der März-Futures und -Optionen an. Im Handelsverlauf ist daher möglicherweise mit zusätzlichen deutlichen Schwankungen zu rechnen.

+++ Update zur Credit Suisse +++

Nachdem die Credit Suisse bekannt gegeben hat, dass sie sich bei der Schweizerischen Nationalbank bis zu umgerechnet 54 Milliarden Dollar leihen wird, um kurzfristige Liquidität zu sichern, scheint nun an dieser Front etwas Ruhe an den Aktienmärkten eingekehrt zu sein. Die europäischen Aktien legten gestern leicht zu und die Aktie der Credit Suisse verzeichnete einen der stärksten Anstiege in ihrer Geschichte.

+++ US-Zinsen +++

Dennoch werden die in dieser Woche veröffentlichten Daten die Fed-Vertreter vor ihrer Sitzung in der nächsten Woche sicherlich belasten. Die veröffentlichten Daten dürften ermutigend sein, da die Einzelhandelsumsätze und der Verbraucherpreisindex in den USA im Februar gesunken sind. Die Berichte folgten auf die Nachrichten der letzten Woche, die ein solides Beschäftigungswachstum zeigten, was die Hoffnung weckte, dass die Fed eine weiche Landung erreichen könnte, indem sie die Inflation bekämpft, ohne die Wirtschaft in eine Rezession zu stürzen.

+++ EZB-Zinsentscheidung +++

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Zinssätze um 50 Basispunkte auf 3,5% angehoben, obwohl nach den jüngsten Turbulenzen im Finanzsektor auch Spekulationen über eine geringere Zinserhöhung gestreut wurden. Damit halten die europäischen Währungshüter an ihrer hawkishen Haltung fest und führen ihre Politik der geldpolitischen Straffung weiter fort.

Die Inflation in der Eurozone ist im Februar zum vierten Mal gesunken, die Gesamtinflation blieb jedoch mit 8,5 % hoch. Die Kerninflation, die Energie und Lebensmittel ausschließt, stieg von 5,3 % auf 5,6 %.

+++ Inflation in Argentinien +++

Argentinien hat die Marke von über 100 Prozent Inflation überschritten. Die aktuellen Daten zeigen, dass die Preise im Land im Jahresvergleich um 102,5 % gestiegen sind und sich damit  die Preise für viele Konsumgüter seit dem letzten Jahr mehr als verdoppelt haben. Obwohl die Regierung versucht, den Preisanstieg durch Preisobergrenzen für Lebensmittel und andere Produkte einzudämmen, verzeichneten die Lebensmittel- und Getränkesektoren im vergangenen Monat die dramatischsten Preissteigerungen: Im Februar stiegen die Preise im Vergleich zum Januar um 9,8 %. Die argentinische Zentralbank, der nur wenige Optionen zur Verfügung stehen, erwägt heute Morgen zum ersten Mal seit September eine Anhebung ihres Leitzinses, nachdem sie den Leitzins mehrere Monate lang unverändert bei 75 % belassen hat.

+++ US-Banken +++

Die sechs größten Banken haben in diesem Monat fast 165 Mrd. USD an Marktkapitalisierung verloren, was etwa 13 % ihres Gesamtwerts entspricht. Die Rückgänge deuten darauf hin, dass die Anleger über Einbußen bei den Nettozinserträgen aufgrund von Einlagenabflüssen besorgt sind.

+++ US-Ölpreise +++

Nachdem sich die US-Ölpreise seit Dezember in einer engen Spanne bewegt hatten, sind sie nun auf den niedrigsten Stand seit 15 Monaten gefallen. Für die Anleger überschatten die wachsenden US-Lagerbestände und die zunehmenden Sorgen über eine Konjunkturabschwächung im In- und Ausland den Anstieg der Nachfrage durch die Wiedereröffnung Chinas.


Hot-Stock-Radar

+++ Vale +++ Der brasilianische Bergbaugigant Vale prüft nach dem Verkauf eines Anteils von 10 % eine Ausgliederung oder einen Börsengang seiner Metallsparte. +++

+++ York Harbour Metals +++ Der Ausbruch über die 0,50 CAD-Marke ist gestern noch nicht erfolgt +++ Das 52-Wochen Hoch liegt bei 1,49 CAD +++ Meiner Ansicht nach auf dem aktuellen Kursniveau durchaus interessant für den spekulativen Anleger +++ Spezielles Investorenmeeting geplant für den 23. März 2023 +++ York Harbour Metals Inc. (TSXV: YORK │ WKN: A3DEPV │ ISIN: CA9866411080) +++

+++ Canadian Pacific Railway +++ Die Regulierungsbehörden haben grünes Licht für die 27 Milliarden Dollar teure Übernahme der Kansas City Southern durch die Canadian Pacific Railway gegeben. +++


Handelsrückblick für Donnerstag, 16. März 2023

Schließung 1x VTRS 16JUN23 12 Short Call zu 0,05$ mit einem schönen Gewinn von umgerechnet 41,94 EUR

Dividendeneinnahmen: 96,88 US$

Da ich Ihnen gestern ja auch noch den Handelsrückblick auf Mittwoch, 15. März 2023 schuldig geblieben bin…. Here we go:

Nachkauf BBEU bei 49,45 US$

Nachkauf EFV bei 45,58 US$

Nachkauf IDV bei 26,54 US$

Nachkauf ILF bei 22,45 US$

Erstkauf MXI bei 78,60 US$

Nachkauf PICK bei 40,15 US$

Nachkauf VGK bei 56,55 US$

Nachkauf VYMI bei 59,01 US$

1x DOW 21APR23 50 Short Put gerollt in 1x DOW 15SEP23 45 Short Put mit Rollgewinn von insgesamt 50$ und gleichzeitiger Senkung des Strike-Preises

Eröffnung 1x O 15SEP 50 Short Put zu 1,00 US$ mit Erzielung einer Prämie von 100 US$

Dividendeneinnahmen: 373,03 US$


Terminvorschau

17.03.2023, 11:00 Uhr (MEZ)
Bekanntgabe der endgültigen Verbraucherpreisindizes (VPI) für die Eurozone im Monat Februar

17.03.2023, 15:00 Uhr (MEZ)
Bekanntgabe der Konsumentenerwartungen von US-Privathaushalten durch die Uni Michigan für den Monat März

17.03.2023, 15:00 Uhr (MEZ)
Bekanntgabe der Zahlen zum US-Verbrauchervertrauen der Privathaushalte durch die Uni Michigan für den Monat März

Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches Händchen und das notwendige Quäntchen Glück bei Ihren Investmententscheidungen!

Ihr

Michael Adams - Chefredakteur - Stock-Telegraph.com

Redaktionsschluss: Freitag, 17. März 2023 – 10:25 Uhr MEZ


Quellenangaben & Credits

N-TV
Bloomberg
Reuters
York Harbour Metals Inc.
Seeking Alpha
Börse Frankfurt
IRW Press
Sedar
Wallstreet Online
Image by Gerd Altmann from Pixabay


Risikohinweise

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Grundsätzlich können die Star IR GmbH, die Star Finance GmbH (früher Star Capital GmbH) und / oder Mitarbeiter dieser Unternehmen jederzeit Long- oder Shortpositionen an allen oben vorgestellten Unternehmen halten, eingehen oder auflösen. Diese möglichen Wertpapiertransaktionen können unter Umständen den jeweiligen Aktienkurs des Unternehmens beeinflussen. Eine Übersicht über die individuell je Unternehmen bestehenden möglichen Interessenkonflikte sowie weitere wichtige rechtliche Hinweise finden Sie auf der Webseite von Stock-Telegraph.com unter ‘Hinweis zu Interessenkonflikten‘ Beachten Sie unbedingt auch unsere Ausführungen zum ‘Haftungsausschluss‘ und unseren ‘Risikohinweis‘.

Darüber hinaus halten die Star Finance GmbH, die Star IR GmbH und/oder Michael Adams diverse Sammelanlagen wie Fondszertifikate, Closed End Funds, Exchange Traded Funds und ähnliche Wertpapiergattungen. Diese Sammelanlagen, deren genaue Zusammensetzung uns nicht detailliert bekannt ist, können unter Umständen auch Wertpapiere enthalten, die in den von uns veröffentlichten Artikeln besprochen werden. Hierdurch entstünde dann ein indirekter Interessenkonflikt.

In obigem Artikel sind zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung folgende konkrete und vorliegende Interessenkonflikte gemäß Katalog gegeben:

JPMorgan BetaBuilders Europe ETF: 1
Eaton Vance Floating Rate Income Trust: 1
iShares International Select Dividend ETF: 1
iShares Latin America 40 ETF: 1
iShares Global Materials ETF: 1
iShares MSCI Global Metals & Mining Producers ETF: 1
Vanguard FTSE Europe ETF: 1
Vanguard International High Dividend Yield ETF: 1

Dow Inc.: 1
Realty Income Corporation: 1
Viatris Inc.: 1
York Harbour Metals Inc.: 2, 5, 6

Den Katalog zur Offenlegung eindeutiger & konkret vorliegender Interessenskonflikte finden Sie unter: https://stock-telegraph.com/rechtlichehinweise/#Interessenkonflikt


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