Sehr geehrte Leserinnen und Leser,so unübersichtlich und teilweise frustrierend wie zur Zeit war der Aktienmarkt selten zuvor.Ein klarer Trend ist beim besten Willen nicht zu erkennen und auch die Unternehmensnachrichten (gar nicht erst zu sprechen von widersprüchlichen Wirtschaftsdaten der Länder und verworrenen politischen Entwicklungen) geben hier wenig Aufschluss.
Hier einmal eine kurze wahllose Auswahl von Unternehmensheadlines dieser Woche:
- LinkedIn schlägt Analystenerwartungen
- Rekordquartal bei Sandstorm Gold
- First Quantum Minerals mit Gewinneinbruch
- Wacker Chemie besser als erwartet
- Lufthansa im Sinkflug – Personalabbau geplant
- Swiss Re übertrifft Gewinnerwartungen
- Air France – KLM mit tief roten Zahlen
- Manulife Financial mit Ergebnissprung
- New Gold mit 36% höherem Quartalsgewinn
- Avon Products mit enttäuschenden Quartalszahlen
- Chesapeake Energy aus der Spur
- Infineon hebt Jahresprognose an
- Vestas Wind mit Rekordverlust
- Höherer Gewinn bei Dialog Semiconductor
- BMW mit hervorragenden Zahlen
- Metro in den roten Zahlen
- MAN verdient weniger Geld
- 35 %ige Steigerung des Quartalsgewinns bei Grupo Mexico
- Höherer Verlust bei Heidelberg Cement
- Barrick Gold mit höherer Dividende
- Beiersdorf läuft wie geschmiert
Was soll man daraus nun machen, um eine sinnvolle Anlageentscheidung zu treffen? Ehrlich gesagt, wir wissen es nicht.
Objektiv gesehen befinden wir uns immer noch in einem starken übergeordneten Bullentrend im Rohstoffmarkt. Der Anleihemarkt ist die größte aktuell bestehende Blase – und wir erwarten beinahe täglich darauf, dass diese platzt.
Trotz der andauernden hohen Rohstoffpreise und prognostizierten Nachfragesteigerungen bzw. Produktionsrückgängen in fast allen Bereichen notieren die Aktienkurse vieler Junior-Explorer auf Crash- bzw. Insolvenzniveau.
Der Markt ist halt doch (leider ?) nicht effizient…
Doch alles Gejammere hilft nicht – was ist also zu tun?
Nun, guter Rat ist hier teuer.
Zudem holen die Börsenexperten gerade in dieser Woche wieder einmal ihre erprobten Platitüden heraus – Sell in May and go away….
Nun, für die Blue Chip-Märkte (Dow Jones, DAX etc.) mag dies stimmen – hier sehen wir ebenfalls kurzfristig weiteres Rückschlagpotential.
Für „unseren“ Markt – den der Junior-Resource-Unternehmen bzw. der SmallCaps sieht die Lage allerdings aus unserer Sicht ganz anders aus!
Denn hier kann auf keinen Fall von einer Überhitzung gesprochen werden – ganz im Gegenteil. Der TSX-Venture Index war in den vergangenen 12 Monaten der Index mit einem Wertverlust von fast 45 Prozent der Index mit der schlechtesten Performance in ganz Nord-Amerika.

Natürlich gibt es hierfür verschiedene Gründe – im Grunde lässt sich jedoch alles auf einen Nenner herunterbrechen: Käufer-Streik
Verschiedenste Befürchtungen (Wachstumseinbruch in China, potentiell fallende Rohstoffpreise, steigende Explorations- und Produktionskosten,…) und insbesondere die (oftmals berechtigte) Angst der Investoren, dass sich die Juniors nicht mehr am Kapitalmarkt finanzieren können sind hier als Rechtfertigungsgründe anzuführen. Doch sind diese Gründe erst in den letzten 12 Monaten aufgekommen?
Nein, grundlegend hat sich eigentlich gar nichts geändert. Wir leben in genau den gleichen unsicheren Zeiten wie im Frühjahr 2011 – dennoch notieren diese Aktien im Mai 2012 auf einem frustrierenden Ausverkaufsniveau.
Die TSX-Venture Unternehmen befinden sich damit aktuell in einer vergleichbaren Situation wie zum Tiefpunkt im Dezember 2008 – dem (bisherigen) Hochpunkt der Finanzkrise. Die Angst hat die TSX-Venture fest im Griff – und auch aussichtsreiche Unternehmen mit Weltklasse-Projekten und gesicherter Finanzierung fallen ins Bodenlose…
Doch was passierte dann nach Erreichung der Tiefststände? Genau – diese Tiefstkurse aus 2008 waren im Nachhinein ideale Einstiegskurse – seit dem Dezember 2008-Tief stiegen die Aktienkurse um phänomenale 255 Prozent innerhalb von gut 2 Jahren!
Und auch die Rahmenbedingungen für einen Aufschwung sollten eigentlich passen: Rohstoffpreise auf weiterhin hohem und stabilen Niveau (mit unsere Ansicht nach noch sehr viel Potential für weitere Steigerungen), die US-Präsidentschaftswahl und das US-amerikanische QE3 höchstwahrscheinlich kurz vor der Haustür, damit mittelfristig eine weiterhin ansteigende Inflationsrate (auch wenn man diese in den veröffentlichten offiziellen Verlautbarungen wohl herunter-beschönigen wird) – viel besser kann es für Rohstoffaktien eigentlich nicht laufen.
Ganz spezifisch für den kanadischen SmallCap- und Rohstoffsektor kommen aber noch weitere Gründe hinzu. So werden Ende April die Einkommensteuerzahlungen der Kanadier zur Zahlung fällig – und dieses Kapital muss von irgendwoher beschafft werden – leider oftmals durch den Verkauf von Aktienpositionen. Gerade bei weniger liquiden SmallCaps führt dies oftmals zu gnadenlosen Kursrückgängen. Jetzt im Mai sollte dieser Verkaufsdruck aus dem Markt sein.
Zudem startet bei zahlreichen Unternehmen nun auch die heiße Phase der Drill Saison – und damit dürften für die nächsten 3-4 Monate genügend (hoffentlich meist positive) News zu den Bohrergebnissen veröffentlicht werden.
Lassen Sie uns den heutigen – etwas anderen Stock-Telegraph Newsletter – mit den Worten von Rick Rule, einem der erfolgreichsten Rohstoff-Investoren der Welt, beenden:
„In order to sell high, you must buy low. What is the appropriate response to a strong market? Sell! What is the appropriate response to a weak market? Buy! Be a contrarian or be a victim.“
Ihr Team von Stock-Telegraph
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